Wer Newsletter an jeden verschickt von dem er die Email-Adresse hat, geht das Risiko ein, eine anwaltliche Abmahnung mit Unterlassungserklärung plus Kostennoten zu kassieren. Die dann in den meisten Fällen auch berechtigt ist. Er begeht damit einen Wettbewerbsverstoß. Die anwaltliche Kostennote für so einen Verstoß kann schnell bei mehreren Tausend Euro liegen.
Wer solche Newsletter versendet, geht außerdem das Risiko ein, sich und seinem Unternehmen einen schlechten Ruf einzufangen. Denn, sind wir ehrlich: Keiner hat Lust mit solchen Newslettern vollgespamt zu werden.
Newsletter darf man nur an Abonnenten verschicken, die wirkliches Interesse an Informationen haben.
Abonnenten bekommt man aber nicht so ohne weiteres, wenn man einfach nur regelmäßig Werbung und Informationen zu Angeboten zu verschickt. Und wenn sich doch jemand für einen solchen Newsletter anmeldet, wird er nicht lange im Verteiler bleiben. Ein Newsletter ist eben nicht nur eine Werbebroschüre. Auch wenn viele Unternehmen ihn ausschließlich so einsetzen.
Nur wer sich anmeldet, hat Interesse
Wofür soll es gut sein, dass die Marketing Abteilung im Laufe der Jahre 30.000 Email Adressen „gesammelt“ hat? Es bringt nichts, einen Newsletter an Kontakte zu schicken, nur weil man deren Emailadresse hat?
Solche Newsletter haben wenig Erfolg. Die Klickrate, also der Anteil der Empfänger, der die Email öffnet oder auf einen Link klickt, ist verschwindend gering. Der Prozentsatz, der etwas kauft, noch viel geringer.
Wundern muss man sich darüber nicht. Egal wie viel Mühe man sich bei der Erstellung oder dem Design macht. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich einer dieser Empfänger dafür interessiert ist gering. Häufig hatten sie vorher schon Jahre lang keinen Kontakt mehr mit dem Versender eines solchen Newsletters.
Unaufgeforderte Werbe-Emails sind Spam
Und mal ehrlich: Was sind denn solche Emails? Wie nennen wir Emails, die wir bekommen, auch wenn sie uns gar nicht interessieren. Emails, die uns unaufgefordert zugesendet werden.
Genau. Spam. Wer solch einen Newsletter einfach an alle seine Kontakte versendet ist nichts anderes als ein Spammer. Er versendet unaufgeforderte Werbung. Und nur weil nicht jeder dieser Empfänger Lust hat, einen Anwalt zu beauftragen macht es das ethisch korrekt.
Das Recht, einen Menschen per Email zu kontaktieren, muss man sich verdienen. Jeder neue Abonnent gibt uns sein Vertrauen auf Verdacht. Er glaubt uns, dass wir seine Emailadresse nicht weiterverkaufen. Das wir halten, was wir ihm vor der Anmeldung versprochen haben. Er glaubt uns, dass wir ihn informieren wollen.
Wer mit einem Newsletter etwas erreichen möchte, muss darin etwas schreiben, was die Empfänger interessiert. Er muss sich mit relevanten Informationen das Recht verdienen, gelegentlich auf Angebote und Aktionen hinzuweisen.
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